Einfach da sein – Die leise Kraft des Augenblicks


Ich hatte keinen Plan an diesem Tag. Kein "Muss", kein "Soll". Nur ein Bedürfnis, das mich hinauszog – raus aus der Struktur, rein in einen Moment des Treibenlassens. Es war einer dieser Frühlingstage, an denen die Luft noch frisch ist, aber die Sonne schon wärmt.

Ich fand mich auf einer Parkbank wieder. Ohne Absicht. Ohne Handy. Ohne Gedanken, die mich irgendwohin drängten. Die Natur um mich herum war wie eine lebendige Kulisse: Kinderlachen in der Ferne, das leise Klappern eines Fahrrads, ein Hund, der übermütig seinem Ball hinterherjagte.

Und ich? Ich saß einfach nur da.

Was zunächst ungewohnt war – diese "Leere", dieses Nichts-Tun –, wurde nach und nach zu einem tiefen Eintauchen. In mich. In diesen Moment. In das, was oft übersehen wird, weil unser Blick so oft auf das "Was kommt als Nächstes?" gerichtet ist.

Ich spürte den Wind auf meiner Haut, hörte das Zwitschern der Vögel, ließ meinen Atem bewusst fließen. Und dann geschah es: Ein Gefühl der Verbindung. Nicht mit einem bestimmten Menschen, sondern mit dem Leben selbst.

Wann haben wir verlernt, einfach nur zu sein?

Wir sind so sehr auf Leistung getrimmt, auf Effizienz und Fortschritt. Selbst unsere Pausen füllen wir mit Aufgaben – Yoga, Lesen, Spazierengehen mit Schrittzähler. Selbst Achtsamkeit wird manchmal zur To-do-Liste.

Doch echtes Wohlgefühl entsteht nicht im Tun. Es entsteht im Sein. Und dieses Sein braucht Raum.
Raum, in dem nichts passieren muss.
Raum, in dem wir uns selbst wieder begegnen können – ohne Masken, ohne Rollen, ohne Anspruch.

In diesen Minuten auf der Parkbank wurde mir klar:
Ich bin genug. Dieser Moment ist genug. Mein Leben – so, wie es jetzt gerade ist – darf genau so sein.

Diese Erkenntnis kam nicht laut. Sie flüsterte. Wie eine leise Umarmung der Seele.
Und sie ließ mich lächeln. Nicht aus Freude über etwas Bestimmtes, sondern weil ich wieder wusste, wie es sich anfühlt, lebendig zu sein.

📝 Fazit von Livia

Wohlfühlen beginnt dort, wo du aufhörst zu suchen – und beginnst zu empfangen. Es beginnt, wenn du dich selbst im Moment spürst, ohne etwas erreichen zu müssen. In einer Welt voller Reize und Ansprüche ist es ein Geschenk, einfach zu sein.

Vertrau darauf:
Du musst nicht ständig "mehr" sein, um genug zu sein. Manchmal bist du im Nichts-Tun am vollständigsten.

🌸 Wohlfühl-Tipp

Nimm dir heute 15 Minuten für einen Moment ganz ohne Ablenkung. Kein Handy, kein Buch, kein Ziel. Nur du. Vielleicht draußen in der Natur, vielleicht auf deinem Lieblingsplatz daheim. Lass deinen Atem fließen und spür, wie es sich anfühlt, nicht zu reagieren – sondern einfach zu empfangen. Stell dir vor, du würdest dich selbst genau in diesem Moment sanft in den Arm nehmen. Denn das ist es, was dein Inneres manchmal am meisten braucht: deine stille Präsenz.

"Wenn Impulse wie Umarmungen wirken"

Für dich geschrieben im Wohlfühl-Magazin.
Mit Herz und Hingabe,
deine Livia Kisfeld